Wir bauen eine Gemeinschaft mit christlichen Werten auf.
Sacré-Coeur-Bildungsziel Gemeinschaft
Geschichte
Die Geschichte der beiden Schulstandorte Rennweg und Fasangasse ist eng mit den beiden Orden verbunden:
Gesellschaft vom Heiligsten Herzen Jesu — Sacré Coeur
Auf Geheiß der Generaloberin der Gesellschaft vom Heiligsten Herzen Jesu (Sacré Coeur) wurde 1867 das Palais Dietrichstein (das ehemalige Kaunitzschlössel) aufgekauft und dort 1868 mit 12 Schülern der Schulbetrieb aufgenommen. Um mit dem Anwachsen der Schule Schritt halten zu können, wurden später weitere Grundstücksankäufe getätigt. Von 1872 bis 1875 wurde die zur Schule gehörende und heute denkmalgeschützte Kirche erbaut. 1892 wurde der heutige Klostertrakt mit ehemaliger Marienkapelle als „Fremdenhaus“ errichtet. Gleichzeitig wird der Schule eine „Armen-“ und später eine Nähschule angeschlossen. Hierdurch sollte mittellosen Mädchen Unterricht ermöglicht werden.
1869 wurde die nun an Stelle der Nähschule dem Pensionat und Halbinternat angeschlossene Bürgerschule mit dem Öffentlichkeitsrecht ausgestattet. Während des Ersten Weltkrieges (1914-1918) war in dem Schulgebäude ein Lazarett untergebracht. Zum 50-jährigen Jubiläum wird das Pensionat 1918 wieder eröffnet. 1926 wird das Reform-Realgymnasium eingeführt. 1936 erhält die Schule insgesamt das Öffentlichkeitsrecht und die ersten Ordensschwestern des Hauses beginnen zu studieren. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wird den Ordensschwestern das Unterrichten untersagt. Teile des Schulgebäudes müssen daher vermietet werden. Während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) dient das Gebäude abermals als Lazarett. Durch Bombenangriffe wird es beschädigt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Schulgebäude während der Zeit Wiens als Viersektorenstadt durch die Briten bis 1948 genutzt. Trotzdem konnte der Schulbetrieb mit 50 Kindern wieder aufgenommen werden. Es entstehen Kindergarten, Volksschule und Realgymnasium. 1979 ging die Trägerschaft der Schule an die Erzdiözese Wien über.
1995 wird ein neuer Trakt errichtet, in dem das Gymnasium untergebracht wird. Anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Gesellschaft vom Heiligen Herzen Jesu (Sacré-Coeur) kam es zu einer Ausstellung über die Geschichte der Schule und des Ordens, außerdem wurde aus diesem Anlass ein Kurzfilm über die Schule gedreht. 2002 erfolgte ein Ausbau des Dachbodens, um weitere Klassen sowie eine Chillout-Lounge und Internet-Desks für die Schüler der Oberstufe unterbringen zu können.
Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe
1868 – Menschenscharen strömen nach Wien. Nicht nur, weil die Kaiserstadt so schön ist, sondern weil man hofft, hier Arbeit zu finden, ein Einkommen, mit dem man das Angebot an Waren, das die Fabriken neuerdings auf den Markt werfen, auch finanzieren kann. Vorläufig aber steht man vielleicht auf dem Bahnhof. Damals wie heute waren unerfahrene junge Leute gefährdet. Damals kamen sie in großer Zahl, völlig mittellos, und der Arbeitsmarkt konnte sie nicht aufnehmen.
Aus Bayern kommt Franziska Lechner nach Wien. Sie ist eine ausgebildete Arbeitslehrerin und hat ihre ersten Erfahrungen in Sozialarbeit in München und in der Schweiz gesammelt. Sie hat ein großes Herz für die Menschen, sie ist tüchtig und resolut. Sie weiß sich von Gott berufen, den jungen Mädchen zu helfen, die sonst keine Hilfe haben. Einige junge Frauen haben sich ihr angeschlossen. Finanzielle Mittel haben sie nicht. Eine staatliche Fürsorge gibt es nicht. Was also tun?
Ein Haus muss her, ein Dach über dem Kopf, für die armen Mädchen und für die Schwestern. Es findet sich schließlich in der Fasangasse 4, im dritten Wiener Gemeindebezirk. Hier wird Arbeit gelehrt, mit der man Geld verdienen kann. Der Unterricht in Religion, Rechtschreibung, Rechnen, gutem Benehmen gibt Selbstbewusstsein und Horizont. Eine berufsbegleitende Betreuung gibt den Mädchen einen Ort, wo sie ihre spärliche Freizeit verbringen und über ihre Probleme reden können.
Die Gassenkinder, die Kinder der berufstätigen Mütter im Fasanviertel, brauchen Unterricht und Tagesbetreuung. Waisenkinder brauchen ein Zuhause. Alt gewordene Hausangestellte, man nennt sie „dienstuntaugliche Mägde“, stehen unversorgt auf der Straße. Es gibt viel Arbeit für Mutter Franziska und ihre Töchter. Bürgerfrauen, in deren Haushalt unsere Mädchen arbeiten, suchen eine Schule, in der ihre Töchter das lernen, was ihre Dienstmädchen können. Die Frauenbildung gewinnt Profil.